35 research outputs found

    Digital transformations of self- and world-relations and the genealogy of digital culture: historiographic sketches

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    Wenn Aspekte ‹Digitaler Kultur› und Effekte der ‹Digitalisierung› der Selbst- und Weltverhältnisse thematisiert werden – vom Selfie über das quantified Self zur Big Data – so geschieht dies meist unter der Perspektive emergenter medientechnologischer Brüche und Umbrüche von Kultur. Man findet entsprechend dort, wo überhaupt historische Perpektiven bemüht werden, vor allem technik-, medien- und kommunikationszentrierte Emergenznarrationen. Es stellt sich angesichts der enormen Entwicklungsgeschwindigkeit der Digitalisierung jedoch die Frage nach ihren kulturellen Möglichkeitsbedingungen. Die offenkundig hohe Anschlussfähigkeit des Digitalen setzt auf – prinzipiell bekannten – kulturhistorischen Strukturbildungen auf, die ihm überhaupt erst ‹Bedeutung› geben können. Eine solche ‹Digitalisierung avant la technique› skizziert der Beitrag anhand dreier historischer Prozesslinien seit der Neuzeit – der Quantifizierung von Zahlverständnissen, der Organisation von ‹Wissen› im proto-datenbankförmigen Tableau und der Verknüpfung von Subjektivität und Sichtbarkeit.‹Digital Culture› and the digitalization of culture, as to be noticed by phenomena like selfies, quantified selves and big data, are often regarded as effects of emergent technological and medial transformations of culture. Accordingly, historical perspectives – if recognized at all – tend to focus on the history of technology, media and communication as a history of emergent upheavals rather than of transformed continuities. However, the enormous dynamics and speed in which digital technologies develop and establish points towards the very conditions of their enablement. The obvious (cultural) connectivity and compatibility of mostly everything digital leads to the central argument of it being rather thoroughly based upon, at least prepared by certain cultural-historical continuities rather than only emergent discontinuities – what, in the end, would be a precondition for the digital to ‹make sense› at all. The article focuses three exemplary phenomena since the European early modern period by re-reading (well known) cultural histories a) on the quantification of numbers, b) on the organization on knowledge into proto-database-like ‹tableaus›, and c) on the intertwinement between subjectivity and visuality, in order to gain a more nuanced understanding of the relationship between culture and digitality

    «Medienbildung» – Begriffsverständnisse und Reichweiten

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    Ausgehend von einer systematischen Abgrenzung unterschiedlicher Verständnisse von «Bildung» – erstens im Sinne eines Outputs auf bildungspolitisch/bildungsadministrativer Ebene, zweitens im Sinne pädagogischer vermittelter Lernergebnisse (z.B. Kompetenzen) sowie drittens im engeren bildungstheoretischen Sinn als Prozess der Transformation von Selbst- und Weltverhältnissen – stellt der Aufsatz drei unterschiedliche Auffassungsweisen von «Medienbildung» heraus. «Medienbildung» wird demnach erstens als globaler, unscharfer Begriff, zweitens als Substitut für medienbezogene Lernziele i.S.v. «Medienkompetenz» und drittens als transformatorisch-prozessuales Bildungsgeschehen im Horizont von Medialität unterscheidbar. Die letztere Kategorie wird am Beispiel der «Strukturalen Medienbildung» erläutert und als sich in Entstehung befindliches Diskussionsfeld kenntlich gemacht

    Aesthetic education in the era of the computable

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    Digitalisierung ist kein auf eine isolierbare technologische Sphäre beschränkter Prozess, der lediglich als neuer Gegenstand in den pädagogischen Blick geraten dürfte. Vielmehr tragen Digitalisierungsprozesse zu einer Rekonfiguration von Praktiken der Wahrnehmung und des Wissens selbst bei. Unter Bezug auf Jacques Rancières politisch-ästhetische Theorie wird Digitalisierung als Transformationsprozess vorgestellt, der mit spezifischen, hegemonialen "Aufteilungen des Sinnlichen" einhergeht. \u27Ästhetische Bildung\u27 wird in ihrem Potenzial zum sinnlichen \u27Dissens\u27 diskutiert, der nicht etwa als Gegenentwurf zu Digitalität und Digitalisierung, sondern jenseits der solutionistischen und zurichtenden Praxen ihrer Implementierungen operiert. (DIPF/Orig.)Digitalisation is not a process limited to an isolated technological sphere, which should merely come into pedagogical consideration as a new subject matter for education. Rather, digitalisation processes contribute to a reconfiguration of practices of perceiving and knowing themselves. With reference to Jacques Rancière\u27s political-aesthetic theory, digitalisation is presented as a transformation process that goes hand in hand with specific, hegemonic "divisions of the sensual". \u27Aesthetic education\u27 is discussed in its potential for a sensual "Dissensus", which does not act against digitality and digitalisation, but operates beyond the solutionist and hegemonial practices of their implementations. (DIPF/Orig.

    Unbestellte Bildungsfelder: wo bleiben die neuen Formate der Erwachsenen- und Weiterbildung?

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    Das Internet ist innerhalb weniger Jahre zu einer grundlegenden, globalen Infrastruktur herangewachsen, die kaum einen Lebensbereich unberührt lässt - oft auch dort, wo es uns nicht bewusst ist. Die Erwachsenenbildung ist herausgefordert, die Potenziale dieses monumentalen Medienumbruchs in ihrer Transversalität, quer zu allen Wissensbereichen, wahrzunehmen - auf inhaltlicher, didaktischer, organisationaler und wissenschaftlicher Ebene

    Bildungspotenziale digitaler Spiele und Spielkulturen

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    Der Beitrag konzentriert sich auf den Bereich des informellen und selbstgesteuerten Lernens im Kontext von Computerspielen und Computerspielkulturen und verfolgt das Ziel, ausgehend von einer Untersuchung ausgewählter Bildungspotenziale Grundlagen für die Einschätzung und Bewertung von Computerspielen sowie ihren Einsatz in pädagogischen Kontexten anzubieten. Es wird dazu zunächst begrifflich zwischen Lernen und Bildung unterschieden, um einer engen instrumentellen Perspektive zu entkommen. Anschliessend werden unterschiedliche Arten von digitalen Bildungsräumen thematisiert, bevor spezifische Bildungspotenziale von Singleplayer-Spielen und von community-basierten Multiplayer-Spielen genauer erläutert und diskutiert werden. Abschliessend plädiert der Beitrag dafür, die Kluft zwischen formalen und informellen Lernumgebungen zu überbrücken

    Kreativität und Innovationsfähigkeit: Perspektiven auf Kulturelle Bildung im chinesisch‐deutschen Dialog

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    Das dritte chinesisch‐deutsche Forum fand im November 2018 in Beijing und Tianjin statt. Im Zentrum standen dabei Kreativität und Innovationsfähigkeit, insbesondere im Hinblick auf Bedeutung und Potenziale Kultureller Bildung. Der interkulturelle Dialog über Kernkonzepte Kultureller Bildung fordert in hohem Maße das Nachdenken über die eigenen tradierten Vorstellungen und Positionen heraus. Diese Herausforderung versucht der Artikel produktiv werden zu lassen. "Kreativität" ist in Kontexten der Kulturellen Bildung ein ausgesprochen beliebter Begriff. Im bundesdeutschen Diskurs der Kulturellen Bildung herrscht dabei ein spezifisches Verständnis von Kreativität, das von international gängigen Vorstellungen eher abweicht. Die historischen Wurzeln dieser uns eigenen, besonderen Lesart reichen tief in die Geschichte der modernen Pädagogik in Europa zurück. Sie schließen an reformpädagogische, heute aber auch an kritische Diskurse zu Kreativität und Innovation an, die auf Kreativität als etwas Drittes - jenseits von romantischen Innerlichkeitsvorstellungen einerseits und kapitalistischer Selbstvermarktung andererseits - nämlich als ein Spiel mit Regeln und Normen hinauslaufen. Dies erklärt teilweise deutliche Unterschiede im west‐östlichen Dialog, doch es zeigen sich auch Gemeinsamkeiten, die ein verstärktes gegenseitiges Kennenlernen und Voneinander‐Lernen wünschenswert erscheinen lassen

    创意性与创新力: 中德对话中的文化教育透视

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    第三届中德论坛曾于2018年11月在北京与天津举行。研讨重点是创意性与创新力,尤其在针对文化教育所具有的重要性与潜力方面进行了深入探讨。针对跨文化教核心概念所进行的跨文化对话,在很大程度上要求对自身所持有的传统观念与立场进行反思。我们打算通过以下研讨报告更有成效地应对该等挑战。“创新”是文化教育背景下的一个流行术语。在德国针对文化教育所进行的探讨方面,对创意的具体理解与国际公认的观念有所不同。这种对历史根源所进行的独特解释可以追溯到欧洲现代教育学历史。该等因素导致了教育改革,但也导致了今天对创意与创新所持有的批评态度,而其中创意作为一种规则与规范的游戏 ‐ 一方面超越了内心的浪漫主义思想,另一方面则体现了资本主义的自我营销。它在一定程度上对东西双方对话所存在的重大差异,但同时也存在的相似之处予以解释,使相互了解的距离拉得更近,而且使相互学习的愿望成为可能

    Beobachtungen der Realität: Die Frage nach der Wirklichkeit im Zeitalter der Neuen Medien

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    Seit jeher werden Medienumbrüche von der Sorge vor "Wirklichkeitsverlusten" begleitet - so auch in den Debatten, die die neuen Medien- und Bildtechnologien betreffen. Doch was verstehen wir eigentlich unter "Wirklichkeit"? Die lässig-postmoderne Auskunft, Wirklichkeit sei ohnehin nur Illusion und Konstruktion, ist sowohl theoretisch als auch (angesichts unserer "virtuellen" Erfahrungen im Cyberspace) praktisch unbefriedigend. Wie können wir also - nach dem Verlust traditioneller Ontologien - noch über Wirklichkeit sprechen? Das Buch verfolgt diese Frage aus historisch-anthropologischer sowie bildungs- und erkenntnistheoretischer Perspektive

    ‹School – Not School – Not Not School›: Dissolving Potentials of Aesthetic Practices in Schools and Classes

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    Ästhetischen Praktiken wird vielfach nicht nur ein besonderes Bildungspotenzial zugeschrieben, sie gelten auch – zumindest, wenn sie konventionalisierte kulturelle Formen nicht lediglich affirmativ reproduzieren, sondern diese iterativ-tentativ transformieren – als kulturelle Artikulations- und Handlungsweisen, die den schulisch-unterrichtlichen Alltag potenziell variieren können und tradierte Grenzen von Schule und Unterricht – im metaphorischen wie topografischen Sinne – hinterfrag- und verhandelbar werden lassen. Vor diesem Hintergrund nimmt der vorliegende Beitrag Schule zunächst aus einer dezidiert praxeologisch-kulturtheoretischen Perspektive sowie als einen zentralen Ort der Präsentation und Repräsentation von Kultur in den Blick (Mollenhauer 2003). Ausgehend von empirischen Indizien gehen die Autor:innen anschliessend der Frage nach, inwiefern ästhetische Praktiken aufgrund der potenziell transgressiv-explorativen Grundstruktur ästhetischer Artikulationsweisen (Jörissen 2015) dazu beitragen können, «Third Spaces» (Bhabha 2000) – im Sinne eines liminalen Zwischenraums von Schule, Nicht-Schule und Nicht-Nicht-Schule (Schechner 1990) – zu eröffnen, in denen aufgrund der Herstellung von Unbestimmtheit (Marotzki 1988) sowie vor dem Hintergrund neu- und andersartiger Relationierungsangebote bspw. Subjektpositionen jenseits tradierter kultureller Normen hervorgebracht und eingenommen werden können.Aesthetic practices are often not only considered to have a special educational potential, but also – at least when they do not merely affirmatively reproduce conventionalized cultural forms, but rather transform them iteratively and tentatively – to be cultural modes of articulation and action that can potentially vary everyday school and classroom life and make the traditional boundaries of school and teaching – in both a metaphorical and a topographical sense – questionable and negotiable. Starting from an understanding of school that considers it as a central site of presentations and representations of culture (Mollenhauer 2003), this praxeologically-cultural-theoretically oriented contribution, based on empirical indications, explores the question to what extent aesthetic practices, due to the potentially transgressive-explorative basic structure of aesthetic modes of articulation (Jörissen 2015), can contribute to opening «Third Spaces» (Bhabha 2000) – in the sense of a liminal in-between space of school, not school and not not-school (Schechner 1990) – in which, due to the creation of indeterminacy (Marotzki 1988) and against the background of new and different offers of relations, subject positions beyond traditional cultural norms can be produced and taken up

    Forschung zur Digitalisierung in der Kulturellen Bildung

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    Um die Konsequenzen und Potenziale, die die digitale Transformation für die Kulturelle Bildung mit sich bringt tiefergehend zu erforschen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Jahr 2017 den Förderschwerpunt „Forschung zur Digitalisierung in der Kulturellen Bildung“ ins Leben gerufen. In diesem forschen 13 Verbund- und Einzelprojekte in ganz Deutschland zu digitalen Phänomenen in der Kulturellen Bildung, unter anderem in den Bereichen Musik, Literatur, Tanz, Performance und bildende Kunst. Dabei zeichnen sich die Forschungsvorhaben durch eine große Perspektivenvielfalt aus: Neben Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung sind Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung, Musikpädagogik, Kunst-, Tanz-, Musik-, Literatur-, Medien- und Sportwissenschaft, Humangeographie, Wirtschaftsinformatik, Medienpädagogik, Informatik und Computerlinguistik vertreten. Dieser Band verschafft einen Überblick über die Forschungsvorhaben der Förderlinie. Ziel ist es, sowohl Forschenden als auch Akteurinnen und Akteuren aus der Praxis der Kulturellen Bildung einen Einblick in die laufende Forschung zu geben und erste Ergebnisse sichtbar zu machen. Gerahmt werden die Einblicke in die aktuellen Forschungsvorhaben von zwei Texten aus dem Metaforschungsvorhaben der Förderlinie. In ihnen wird zum einen ein Versuch zur Orientierung im komplexen Feld der Digitalität und Kulturellen Bildung unternommen und zum anderen ein Einblick und Ausblick auf das Thema der Forschungssynthese in diesem Feld gegeben
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